Titel: Das Spiel mit dem Feuer
Autor: Sandra
Charaktere: Eden und Andrea
Achtung: Teeniegeschichte
Das Spiel mit dem Feuer
„Kannst du dich
nicht einmal etwas zurück halten?“ Andrea blickte direkt in die Sonne, als sie ihre Freundin von der Decke im Strandsand
zu sah, wie sie sich zur Schau stellte. „Ich finde du provozierst die Männer viel zu viel!“ Eden schüttelte
den Kopf und schmunzelte ihre beste Freundin verschmitzt an. „Ich weiß gar nicht, was du hast?“ Sie warf einem
der vielen Surfer am Strand einen verführerischen Blick zu, als dieser auch gleich auf sie zu kam, um sich den beiden jungen
Mädchen vorzustellen. „Das hast du jetzt davon!“ Andrea vergrub ihr Gesicht verschüchtert in die Decke. „Er
kommt direkt auf uns zu.“ Eden grinste nur, als sie merkte, wie Andrea unter ihren Bekanntschaften litt. Sie war
einfach zu schüchtern. Vielleicht musste Eden ihr irgendwann mal auf die Sprünge helfen? Aber jetzt musste sie erst mal an
sich denken. „Hallo, Girls!“, begrüßte der junge braungebrannte Surfer mit dem schwarzen gestylten Haar und
seinen super starken Muskeln die beiden Mädchen. „Habt ihr Langeweile?“ Andrea schüttelte schnell den Kopf,
sah den Mann nur flüchtig an und ergriff dann schnell als Fassade die Zeitung, die sie sich vorhin gekauft hatte und vergrub
den Kopf darin. „Nein, haben wir nicht!“, erklärte sie nur schroff. Eden sah das jedoch ganz anders. „Ach,
hör’ nicht auf sie!“, versuchte sie, es zu schaffen, dass der Mann nicht gleich wieder vor ihr flüchtete. „Ein
bisschen langweilig ist uns schon, aber das könnte sich vielleicht gleich ändern!“ Eden blickte den Typen verführerisch
an. „Was haltet ihr davon, wenn ich euch beiden einen Drink hole, und wir machen uns dann einen schönen Tag?“,
schlug er vor, als Eden sofort strahlend nickte. „Ich bin übrigens Michael!“ „Eden!“ Sie reichte
ihm lächelnd die Hand. Sie wollte ihn eigentlich nicht anstarren, aber sie konnte nicht anders. Es war, als würde er sie
magisch anziehen. Und sie konnte seinem Charme nicht mehr entfliehen. „Gut, dann hole ich mal die Drinks!“,
freute sich Michael und machte sich sofort beschwingt auf den Weg. Eden konnte den Blick nicht von ihm anwenden, während
Andrea hinter ihrer Zeitung an zu kichern fing. „Ich möchte gerne mal wissen, was es da zu lachen gibt?“ Eden
drehte sich lächelnd zu ihrer besten Freundin um. „Ich lache doch gar nicht!“ Andrea legte ihre Zeitung wieder
zur Seite, als die Gefahr verschwunden war. „Ich finde nur, dass du ganz schön mit dem Feuer spielst!“ „Wie
meinst du das?“ Eden sah sie fragend an. „Ich finde, dass du ganz schön ins Schleudern kommen mußt!“,
erkannte Andrea und stützte ihren Kopf auf ihrer Handfläche ab. „Na ja, immer hin sind es jetzt schon drei!“ Eden
grinste. „Solange die drei nichts von einander wissen, ist doch alles in Ordnung, oder?“ Andrea zuckte mit
den Schultern und richtete sich nur mühsam auf. „Manchmal verstehe ich dich einfach nicht!“ Andrea begann,
ihre Haut mit Sonnenschutzcreme einzureiben und blickte etwas genervt vor sich hin. Sie konnte Eden ja verstehen. Mit
sechszehn Jahren wollte man seinen Spaß haben, aber musste man deshalb gleich übertreiben? Eden musste doch wissen, wie sie
auf Männer wirkte? Die liefen ihr doch scharenweise hinterher. Nur weil sie nicht wussten, dass Eden sehr, sehr wählerisch
war und mit keinem länger als eine Woche zusammen blieb. Und manchmal nervte es wirklich, weil sie es immer darauf anlegte,
dass die Männer ständig zu ihr rannten und sie einen nach dem anderen abservieren konnte. Andrea hatte wirklich keine
Lust, ständig zwischen die Fronten zu geraten und schließlich alleine nach Hause zu gehen, nur weil sie sich nicht zwischen
Eden und ihre neue Bekanntschaft drängen wollte. „Was verstehst du denn nicht?“ Eden sah Andrea etwas genervt
an, denn sie konnte es nicht leiden, wenn ihre Freundin, etwas, was sie tat, in Frage stellte. „Der Typ will doch
nur mit dir ins Bett!“, bemerkte Andrea. „Siehst du das denn nicht?“ „Ich denke nicht, dass du
viel von Männern verstehst, sodaß du dir ein Urteil darüber erlauben könntest!“ Eden war ziemlich angenervt von
ihrer Freundin, weil sie im Innern wußte, dass sie recht hatte. Doch nur zugeben würde sie es nie. Andrea wollte sich das
nicht länger anhören, also raffte sie ihre Sachen zusammen und zog sich auch gar nicht mehr um, sondern wollte gleich in ihrem
Badeanzug los laufen. „Irgendwann wirst du noch einmal ganz gehörig auf die Nase fallen, wenn du weiter mit dem Feuer
spielst!“, erklärte Andrea etwas von oben herab. „Ich hoffe nur, dass es dann nicht zu spät ist!“ „Warum
bist du heute eigentlich so angefressen?“ Eden stemmte die Arme in die Seiten. „Was du brauchst, ist ein Kerl,
dann würdest du nicht mehr so einen Schwachsinn reden!“ Andrea schüttelte den Kopf, stopfte ihre Sachen in ihre Strandtasche
und lief dann Richtung Strandpromenade und ließ Eden alleine am Strand zurück. „Du bist doch nur eifersüchtig, dass
ich mehr Erfolg bei Männern habe als du!“, rief Eden ihr hinterher, und es störte sie nicht, dass die anderen am Strand
ihnen gespannt zuschauten, wie sie ihren Streit ausfochten. Und manchmal flogen zwischen ihnen echt die Fetzen. „Oh,
nein, Eden!“ Andrea machte ein paar eindeutige Gesten, denn sie wollte sich nichts mehr von ihr gefallen lassen. „Ich
bin nicht eifersüchtig, nur realistisch, und ich finde es widerlich, wie du dich hier den Jungs zum Fraß vorwirfst!“ Eden
konnte das gar nicht verstehen, weshalb Andrea sich jetzt so aufregte. Es war doch alles nur Spaß. Sie wollte nicht wirklich
etwas von dem Jungen. Es war nur ein Flirt. Warum konnte Andrea das denn nicht verstehen? In letzter Zeit war sie wirklich
unausstehlich geworden. In dem Moment kam Michael mit den Drinks zurück und gesellte sich lächelnd zu Eden auf die Decke.
Er reichte ihr einen Cocktail, den sie eigentlich gar nicht mochte, weil das Zeug darin so künstlich aussah und eigentlich
überhaupt keinen Geschmack hatte. „Wo ist denn deine Freundin hin?“, fragte er interessiert. „Sie
hatte keine Lust mehr!“ Eden nahm einen Schluck aus dem Glas. „Ganz schön stark!“ Er grinste nur. „Das
liegt an der Sonne!“, erwiderte er. „Dann knallt der Alkohol noch ein bisschen besser. Aber das ist nicht schlimm!“ „Sagst
du?“ Eden trank noch einen Schluck. „Was soll’s!“ Im Moment war ihr sowieso alles egal. Sie fragte
sich nur, wie sie sich vielleicht wieder mit Andrea versöhnen könnte. Aber bestimmt hatte ihre Freundin die kleine Auseinandersetzung
auch schon wieder unter „Ferner liefen“ abgebucht. Sie hoffte es zumindest.
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